Geschichte der Türme bei den DPSG Pfadfindern

Seit ihrer Gründung 1948 hatten die Pfadfinder in Euskirchen nur „Behelfsbuden“ als Gruppenräume. Immer, wenn die Räumlichkeiten anderweitig benötigt wurden, hieß es: Umziehen!

Ein Glücksfall kam uns Ende der 80er Jahre zu Hilfe: Der Unternehmer Johannes Blaß schenkte uns 1988 den Fresenturm. Um den Turm in Besitz nehmen zu können, haben wir im gleichen Jahr das „Trägerwerk der DPSG Euskirchen e.V.“ gegründet. Das Trägerwerk besitzt und verwaltet die Liegenschaften des Stammes.

Viel Arbeit war nötig, den Turm so herzurichten, dass er als Gruppenraum nutzbar wurde. Schutt wurde herausgeschafft, der Turm innen gesandstrahlt, das Dach fertiggestellt. Im unteren Gewölbe richteten wir eine Küche und eine Toilette ein. Ein Sandsteinrahmen wurde gesetzt, die Turmtüre aus altem Eichenholz selbst angefertigt. Außen wurde eine Eisentreppe angebaut. Im Obergeschoß haben wir zwei Decken eingezogen, die Stockwerke mit Treppen verbunden, einen offenen Kamin aus Sandstein wiederhergestellt. Vieles konnte in Eigenarbeit geleistet werden. Erst 1994 konnten wir es uns leisten, eine Heizung einbauen zu lassen. Seit dieser Zeit ist der Turm ganzjährig nutzbar.

Der Fresenturm ist der kleinste von den drei Stadttürmen. Es zeigte sich bald, dass die Gruppenräume für den Stamm nicht ausreichten, denn inzwischen gab es mehr als 110 Pfadfinder in Euskirchen. Wir mussten andere Räumlichkeiten suchen.

Auf den Kahlenturm hatte die Stadt 1992 ein Dach gesetzt und diesen dann den Vereinen aus Euskirchen zum Ausbau und zur Nutzung angeboten. Ende 1994 haben wir uns um diesen Turm beworben. Das Trägerwerk hat den Turm gekauft und baut ihn seit 1995 aus. Im unteren Gewölbe wurden sanitäre Anlagen, eine kleine Spülküche und  eine Dusche eingerichtet. Die Steintreppe in der Mauer musste restauriert werden, im Obergeschoß war der Kamin nicht mehr vorhanden, er wurde neu errichtet. Der Schornstein wurde übers Dach hinausgezogen, Estrich und Fliesen verlegt, die Decke abgedichtet und das Mauerwerk gesichert. Eine eiserne Wendeltreppe wurde errichtet. Der Speicher wurde von den Rovern saniert. Diesmal haben wir sofort eine Heizung einbauen lassen. Es war wieder viel Arbeit und es hat trotz Eigenleistung viel Geld gekostet. 1999 konnten wir auch den Kahlenturm dem Stamm zu Nutzung übergeben. Das Trägerwerk hat den Ausbau beider Türme mit Spendengeldern bezahlt und keine Kredite aufgenommen. Wesentlich unterstützt wurde es von Zuschüssen der Stadt Euskirchen und des Freundes- und Fördererkreis sowie aus den Sonderaktionen des Stammes. Wir erhielten Geldspenden sowohl von Firmen als auch von Privatpersonen. Vor allem haben viele Firmen an den Türmen kostenlos gearbeitet oder zu einem sehr ermäßigten Preis. Oft brauchten wir nur das Material zu zahlen, manchmal war auch dieses eine Spende.

verfasst von: Prof. Dr. Paul Bungartz, langjähriger Stammesvorstand und Trägerwerksvorsitzender, 2000